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An der Super­markt­kas­se plau­dern: Pro­jekt gegen Ein­sam­keit in der Schweiz

An der Plauderkasse in Basel kommt man beim Einkaufen in Ruhe ins Gespräch. Ein erfolgreiches Projekt gegen Einsamkeit aus der Schweiz.
Die Plauderkasse: Ein Projekt gegen Einsamkeit aus der Schweiz
Die Plauderkasse: Ein Projekt gegen Einsamkeit aus der Schweiz, Foto: Donald Giannatti

Was Kat­ja Kull­mann als „Zufalls­zwi­schen­mensch­lich­keit“ beschreibt, ist die Not­wen­dig­keit klei­ner all­täg­li­cher, freund­li­cher Begeg­nun­gen zwi­schen Men­schen, die hel­fen, sich ein­ge­bun­den zu füh­len. Die­se Mikro­kon­tak­te mit Frem­den, kur­ze Gesprä­che, freund­li­che Wor­te, ein guter Blick­kon­takt – sie kön­nen einen gewal­ti­gen Unter­schied machen. Ehr­li­che Her­zens­wär­me hilft gegen sozia­le Isolation.

Ein Pro­jekt aus der Schweiz geht die­sen Weg und ver­sucht mit ein wenig mehr Zeit als üblich an der Super­markt­kas­se mit Men­schen in Kon­takt zu kom­men und das Gemein­schafts­ge­fühl der Men­schen in der Regi­on zu stär­ken. An der Plau­der­kas­se einer Filia­le des Super­markts Migros und einer Apo­the­ke in Basel kön­nen Men­schen mit den Frei­wil­li­gen hin­ter der The­ke ein Schwätz­chen führen.

Das Pro­jekt läuft seit Okto­ber 2022 für ein hal­bes Jahr in einem ers­ten Durch­lauf. Die Idee kommt ursprüng­lich aus den Nie­der­lan­den, wo Alex­an­der van Weert mit der Stif­tung „Alles Voor Meka­ar“ 2019 im Super­markt Jum­bo die „Kleets­kas­sa“ ein­führ­te. Davon pro­fi­tie­ren häu­fig vor allem älte­re Per­so­nen, aber auch jün­ge­re kom­men ger­ne ins Gespräch. Nicht nur ist sel­ten Zeit an der Super­markt­kas­se, auch Selbst­be­die­nungs­kas­sen redu­zie­ren den Kon­takt noch mehr. Wer es eilig hat, macht dann ein­fach um die Plau­der­kas­se einen Bogen.

Initi­iert wur­de die Akti­on in der Schweiz vom Ver­ein „Gsün­der Basel“, der sich für Gesund­heits­för­de­rung ein­setzt. Das ist nicht so weit her­ge­holt, wie es klingt, denn Ein­sam­keit kann sich, wie man weiß, sehr oft nega­tiv auf die Gesund­heit aus­wir­ken. Zah­len aus der Schweiz sind bedrü­ckend, eine Stu­die aus 2017 zeigt, dass sich jede oder jeder Drit­te manch­mal oder oft ein­sam fühlt. Basel hat bereits auch wei­te­re Aktio­nen wie die „Plau­der­bän­ke“ gestar­tet oder ein Digi­tal­ca­fé, in dem älte­re mit jün­ge­ren Gene­ra­tio­nen über digi­ta­le The­men ins Gespräch kommen.

Das Pro­jekt wird von der Chris­toph-Meri­an-Stif­tung (CMS) mit 100.000 CHF und dem Gesund­heits­de­par­te­ment Basel-Stadt gefördert.

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Lonely Pea

Fühlt sich ziemlich allein in der Schote und träumt von Obstsalat. Schreibt in der Zwischenzeit Texte.

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